Parkschule Essingen gewinnt ersten Preis beim Wettbewerb „Vielfalt macht Schule“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums

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Vielfalt gewinnt: Schülerinnen und Schüler der Schülerfirma „bio-pflanzen-schule“ der Parkschule reisen zur Internationalen Grünen Woche in Berlin

Die Gewinner des bundesweiten Schulwettbewerbs „Vielfalt macht Schule“ stehen fest: Den ersten Platz in der Kategorie Grundschulen (Klassen 1 bis 4) belegen gemeinsam die Montessori-Grundschule Linzgau aus Pfullendorf (Baden-Württemberg) und die Volksschule Ottobeuren (Bayern). Den ersten Platz in der Kategorie Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10 der Haupt-/Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien) belegt die Parkschule Essingen (Baden-Württemberg). Dies teilte die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Julia Klöckner, am 11. Januar in Berlin mit.

Die Parkschule Essingen mit ihrer Schülerfirma „bio-pflanzen-schule“ züchtet und vertreibt Tomaten- und Chilipflanzen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf seltene, alte Sorten gelegt. Insgesamt werden ca. 25 Tomatensorten und 25 Chilisorten angebaut und als Jungpflanzen im Frühjahr zum Verkauf angeboten. Alle Sorten haben einen intensiven Geschmack und ausgeprägte Aromen. Nähere Informationen sind unter www.parkschule-essingen.de erhältlich.

Der Hauptpreis für die drei Schulklassen auf dem ersten Platz ist ein Besuch der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Dort überreicht Bundesministerin Ilse Aigner Siegerurkunden an die Schüler. Weitere 20 Klassen erhalten Sachpreise. Die Schulen auf den Plätzen zwei bis fünf erhalten ein Schuljahr lang wöchentlich eine „Grüne Kiste“ mit Obst und Gemüse aus der Region oder wahlweise ein Starterset für den Schulgarten. Außerdem gibt es Buchpakete, mit denen auf Wanderungen die Tier und Pflanzenwelt entdeckt werden kann.

Eingereicht wurden insgesamt 120 Beiträge, darunter Bilderbücher, Filme und Reportagen aus ganz Deutschland sowie Entdeckungsreisen in die vielfältige Welt regionaler Nutzpflanzen und -tiere.

Hintergrund
Den Wettbewerb „Vielfalt macht Schule!“ hatte Bundesministerin Ilse Aigner zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt 2010 ins Leben gerufen. Der Reichtum der zum Teil sehr alten Pflanzensorten und Tierrassen in der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft ist eine Grundlage für die Ernährung und die Rohstoffversorgung der wachsenden Weltbevölkerung. Er stellt auch eine Voraussetzung dar für die Anpassung an den Klimawandel. Weltweit ist diese Vielfalt jedoch bedroht. Mit der Initiative „Biologische Vielfalt schützen und nutzen“ hatte das BMELV vor allem Schülerinnen und Schülern in ganz Deutschland mit einem umgebauten Reisebus die Erlebnisvielfalt in der Tierwelt und die Fülle an Geschmackserlebnissen, z. B. durch rund 1.000 Apfelsorten, demonstriert. Dabei sollten die Möglichkeiten zum Schutz der biologischen Vielfalt im Alltag aufgezeigt werden.

bio-pflanzen-schule zur Preisverleihung in Berlin

Am 24. Januar 2011 wurden die Gewinner des bundesweiten Schulwettbewerbs "Vielfalt macht Schule" von der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Julia Klöckner, ausgezeichnet.
Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurden sie auf der Internationalen Grünen Woche 2011 mit einer Siegerurkunde geehrt.
Ihr Gewinn: Ein Berlinbesuch mit Übernachtung und ein Tag auf der Grünen Woche.

Gewinner der Kategorie "5. bis 10. Klasse":
Sieger in der Kategorie "5. bis 10. Klasse" wurde die Parkschule Essingen (Baden-Württemberg).

Laudatorin Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, würdigte Kreativität und Engagement der Klassen für den Schutz und die Nutzung biologischer Vielfalt.
Die Schülerinnen und Schüler hätten mit ihren Beiträgen gezeigt, dass jeder Einzelne etwas für den Erhalt der biologischen Vielfalt tun kann – und dass das auch noch Spaß macht!
Nach einer kurzen Vorstellung der drei Siegerbeiträge nahmen die Schülerinnen und Schüler die Auszeichnung für ihre Arbeit mit Stolz und großer Freude entgegen.

 

Aus der Laudatio von Parlamentarischer Staatssekretärin Julia Klöckner für die bio-pflanzen-schule der Parkschule Essingen

1. Platz Kategorie „Sekundarstufe 1 / Klassen 5 bis 10“ Parkschule Essingen

Mit einer eigenen Firma seltene Sorten anbauen, ernten, verkaufen – und damit vor dem Vergessen bewahren: Keine Frage – die Schülerfirma der Parkschule Essingen „bio-pflanzenschule“ ist das Thema Erhalt biologischer Vielfalt äußerst professionell angegangen. 20 Sorten Tomaten und 25 Sorten Chili – nicht weniger als das haben die Schülerinnen und Schüler im Programm. Von der Anzucht bis zum Absatz haben die jungen Ökonomen alles im Griff.
Die Schüler gestalten alle Arbeitsabläufe eines Gartenjahres selbständig mit und suchen immer wieder die Öffentlichkeit, um ihre seltenen Pflanzen und die Produkte, die aus ihnen entstehen, bekannt zu machen und zu verkaufen: Ob das ein Weihnachtsmarkt ist oder eine Gartenausstellung – die Sorten- und Geschmacksvielfalt der Essinger Tomaten und Chilis hat viele Bewunderer und – Käufer.
Zu Beginn des Gartenjahres werden die Samen seltener Tomatensorten wie „Ananastomate“, „Andenhorn“ oder der Chilisorte „Anaheim“ bestellt, dann erfolgen Anzucht und Pflege der Pflanzen und ab Mai der Verkauf. In der eigenen Schulküche können Ketchup, Chutney oder Apfel-Chili-Marmelade hergestellt werden. Und das alles aus Sorten, die in den Gärtnereien der Umgebung fast gar nicht mehr zu finden sind. Mit detektivischem Spürsinn haben sich die Gärtner der Parkschule daran gemacht, seltene Sorten zu finden und ihre Samen zu bestellen – bezahlt wird mit dem selbst erwirtschafteten Geld.
Dieses Projekt hat in ganz besonderer Weise das Prädikat „nachhaltig“ verdient – hier wird mit viel Liebe zum Detail eine Basis geschaffen für den Erhalt seltener Sorten, für den Erhalt von biologischer Vielfalt durch ihre Nutzung. Wir wünschen der jungen Firma weiterhin viel Erfolg!