Schulleitung der Parkschule Essingen

Schulleiter:
Dr. Bernd Kinzl
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Stellv. Schulleiter
GMS-Konrektor Ulrich Mildenberger
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Sein „Plätzle“ ist die Parkschule

Dr. Bernd Kinzl ist seit diesem Schuljahr Schulleiter der Parkschule Essingen. Ein Gespräch über Tablets, Unterrichtsgestaltung und Grenzen des digitalen Unterrichts.

Quelle: Schwäpo Sa 07.11.2020 - Von Marcia Rottler

Dr. Bernd Kinzls Tage sind vollgepackt. Er ist Organisator, Manager, Pädagoge und Lehrkraft in einem. Kurz: Schulleiter. Dieses Amt übt er an Essingens Parkschule seit Anfang des Schuljahres aus. Im Interview spricht er übers Ankommen, digitalen Unterricht und Tageslichtprojektoren.

Herr Dr. Kinzl, seit September sind Sie Schulleiter der Parkschule. Wie sind Sie in Essingen angekommen?

Bernd Kinzl: Ich habe sehr große Offenheit erlebt - im Rathaus, bei den Vereinen und den Kolleginnen und Kollegen. Ich fühle mich wohl hier. Die Parkschule könnte für lange Zeit das richtige Plätzle für mich sein.

Und warum hat es Sie von der Kocherburgschule in Unterkochen in die Gemeinde an der Remsquelle verschlagen?

Die Chance eine Gemeinschaftsschule mit einem großem Einzugsgebiet zu leiten und weiterzuentwickeln, empfand ich sehr reizvoll. Viele Schüler kommen aus dem Raum Aalen, Bartholomä oder aus dem Remstal nach Essingcn. Wir haben hier eine gute Durchmischung der Schüler, viele haben Gymnasilaniveau.   Die Parkschule ist deshalb eine Gemeinschaftsschule in Idealform.

Sie unterrichten an der Parkschule acht Stunden pro Woche, Deutsch und Geschichte, in den Klassen 7 und 5. Sind Sie Typ Kumpel oder der strenge Lehrer?

Der Kumpel bin ich nicht. Ich glaube, dass man mit mir ganz gut auskommen kann. Ich fordere Dinge ein, bin aber nicht übertrieben streng und auch Humor voll. Wichtig ist, dass man ein richtiges Gespür für die Lehrer-Schüler-Beziehung hat.

Stichwort Digitalisierung: Die Sekundarstufe der Parkschule ist mit Tablets ausgestattet. Wo soll die Entwicklung hinführen?

Die Parkschule muss immer einen Schritt voraus sein, um auch für Schüler von außerhalb attraktiv zu sein.

Das heißt?

Im Kollegium gibt’s eine engagierte Medienentwicklungsgruppe. Es wird diskutiert, welche Apps und welche Lernplattform Wir in Zukunft verwenden wollen. Wir sind dran am digitalen Lerntagebuch und Klassenbuch und am online- Vertretungsplan. Für 30 O00 Euro wurden nun noch Tablets für die Grundschule angeschafft, dort gibt’s dann pro Stufe einen Klassensatz. Außerdem benötigen wir hier weitere Smartboards.

Und was ist mit dem guten alten Tageslichtprojektor?

Den gibt’s in der weiterführenden Schule nicht mehr. Wir haben Tablets und Dokumentenkameras.

Hat der Unterricht mit Neuen Medien auch Grenzen?

Schreiben ins Heft ist für die Handmotorik immer noch besser als auf dem Tablet. Und: Präsenzunterricht lässt sich durch nichts ersetzen. Interaktion und Mimik sind eingeschränkt beim Unterricht per Video. Als Lehrer interagiert man viel nonverbal, das fällt fast weg  - sowohl im digitalen Fernunterricht als auch beim Unterricht mit Maske.

Sie haben für Ihre Promotion die Lesekompetenz erforscht. Wie steht’s um diese aktuell bei den Jugendlichen?

Gute schulische Leseförderung ist unverzichtbar. Kinder lesen in der Freizeit weniger Bücher als früher. Die Zeit wird für andere Dinge genutzt, das steht fest.

Zum Beispiel?

Die Nutzung digitaler Medien hat zugenommen. Die Jugendlichen lesen hier mitunter auch, aber die Textform ist eine andere. Es gibt immer mehr Ganztagsschulen. Wenn man dort bis 15 Uhr ist, liest man schulisch organisiert. Wichtig ist, dass Eltern oder Lehrer dem Lesen einen hohen Stellenwert beimessen, mit den Kindern das Gelesene einordnen und ein vertieftes Leseverständnis schaffen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Eine Aula wäre toll. Dann könnten wir dort zum Beispiel Info-Elternabende und Aufführungen machen.